Der niederländische Maler Anton Mauve (1838 – 1888) war Mitglied der Haager Schule, die für ihre realistischen Darstellungen des Alltagslebens bekannt waren. Mauve hatte eine Vorliebe für schlichte Motive und war besonders für seine Landschaften und seine Gemälde von Kühen und Schafen bekannt. Später wurde er auch zum Mentor Vincent van Goghs (der ein Cousin seiner Gattin war), der stark von seiner Farbgebung und Pinselführung beeinflusst wurde (»Und wenn Mauve hier ist, dann gehe ich, wohin Mauve geht,« sollte er voll Bewunderung über seinen Gönner sagen).
Mauve begann seine künstlerische Laufbahn als Schüler von Pieter Frederik van Os und Wouterus Verschuur. Er wurde stark von den Werken des französischen Künstlers Jean-Francois Millet beeinflusst, der ebenfalls für seine Gemälde des ländlichen Lebens bekannt war. Mauves frühe Gemälde zeichneten sich durch ihre dunklen Farben und düsteren Töne aus, doch mit der Zeit begann er, hellere Farben zu verwenden und sich mehr dem Licht in seinen Bildern zu widmen.
Mauves bekanntestes Werk ist sicher » Hirtin mit einer Schafherde«, ein Gemälde, das eine Gruppe von Schafen zeigt, die sich in einer ländlichen Umgebung um eine Hirtin schart. Dieses Bild gilt als eines der größten Werke der Haager Schule und ist ein hervorragendes Beispiel für Mauves Fähigkeit, die Schönheit alltäglicher Situationen einzufangen.
Neben seinen künstlerischen Leistungen war Mauve auch als Philanthrop bekannt. Er setzte sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter in den Niederlanden ein und gründete eine Schule für Arbeiterkinder, in der sie eine Ausbildung erhalten und einen Beruf erlernen konnten.