Als Vorläufer des römischen Augsburgs gilt ein Legionslager an der Wertach, das nach dem Alpenfeldzug des Augustus etwa 15 v. Chr. gegründet wurde.
Im ersten Jahrhundert nach der Zeitenwende erfolgten die langsame Romanisierung der Region und die Einrichtung der Provinz Raetien. Die neu gebauten Straßen und vor allem Flüsse wie die Donau und der Lech ermöglichten einen florierenden Handel und Kulturtransfer. Trotz der baldigen Auflösung des Militärplatzes im Raum Augsburg wuchs die darum entstandene Zivilsiedlung in den Folgejahren stetig weiter.
Gegen Ende des Jahrhunderts löste sie schließlich Cambodunum, das römische Kempten, als Provinzhauptstadt ab.
Im Jahr 121 erhielt Augsburg von Kaiser Hadrian das römische Stadtrecht sowie einen auf ihn verweisenden Namenszusatz verliehen. Das neue municipium unter dem Titel Aelium Augustum erlebte während des gesamten zweiten Jahrhunderts eine Blütezeit als reichsweit bedeutsame Handelsmetropole. Als Provinzhauptstadt und Verwaltungszentrum der Provinz Raetien verfügte es zudem über zahlreiche Steinbauten.
Die Reichskrise des dritten Jahrhunderts leitete jedoch ein Absinken des Lebensstandards, partielle Verwüstungen sowie eine gewisse Entvölkerung ein.
Durch Reformen unter den Kaisern Diocletian und Konstantin dem Großen konnte sich das Römische Reich im vierten Jahrhundert noch einmal konsolidieren und die Grenzverteidigung entlang des Limes größtenteils aufrechterhalten.
Augsburg blieb auch in der folgenden Spätantike und Völkerwanderungszeit ein städtisches Zentrum zwischen Alamannen, Goten, Franken und Langobarden. Zunehmend vermischten sich diese germanischen Stämme mit den romanischen Bewohnern. Statt einer gewaltsamen Eroberung erfolgten eine Ethnogenese und ein langsames Erlöschen der römischen Zentralmacht am Übergang zum frühen Mittelalter.
(Ch. Sch.)