Rom ist nicht nur die Stadt der Liebe, die Stadt der tausend Katzen und der sieben Hügel. Nein, „Roma Capitale“ ist auch die Stadt der tausend Brunnen.
Vielleicht findet sich einmal ein Forscher, der die Zeit hat, die wahre Geschichte dieser wundersamen Bauwerke zu schreiben. Die meisten dieser Erzählungen sind schon im Fluss der Zeit verloren gegangen, und deshalb wäre das eine Arbeit, die nach einem Riesen verlangt.
Aber manche dieser Brunnen tragen ihre Geschichte noch immer in sich, wie etwa der berühmte Barcaccia-Brunnen (Fontana della Barcaccia), der am Fuße der Spanischen Treppe liegt und zwischen 1627 und 1629 von Pietro Bernini gebaut wurde.
Die Geschichte dieses Bauwerks ist schnell erzählt: Im Jahre 1598 trat der Tiber über seine Ufer und verwüstete die ganze Stadt. Am Heiligabend begann das Wasser wieder langsam zurückzufließen und an der Stelle, an der heute der Brunnen steht, strandete eine Barke. Aus diesem Grund entschied sich Bernini für die Form eines gestrandeten Bootes.
Auch heute noch ist die spanische Treppe bevölkert von jungen Menschen, die sich hier treffen, um mit ihren Freunden Zeit zu verbringen. Dazwischen finden sich zahllose Touristen, die nicht nur die Treppe besuchen wollen, sondern auch beim Barcaccia Brunnen haltmachen.
Wie schon vor über 200 Jahren der schwedische Märchenerzähler H. Ch. Anderson, der über den Brunnen folgendes notierte:
„Der Tiber sei einmal so hoch gestiegen, dass er ein Boot auf diesen Platz spülte; plötzlich aber sank das Wasser ab, und dort, wo heute der Springbrunnen steht, blieb das Boot liegen. Michelangelo, der die Zeichnung für den Brunnen ausführen sollte, wählte das Motiv des gestrandeten Nachens, und deshalb sieht man in dem runden Bassin ein steinernes Boot, aus dem Wasser quillt.“