1857 wird Cécile Chaminade in Paris am Fuße des Montmartre geboren.

Die Mutter, eine Pianistin, unterrichtete das kleine Mädchen zunächst selbst am Klavier und schnell stand fest, dass hier eine besondere Begabung gepflegt werden musste. Die Achtjährige spielte bald George Bizet vor, der sie als „Petite Mozart“ titulierte. In der Folgezeit konnte Cécile auch privaten Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt nehmen . Einige sehr frühe geistliche Werke existieren von Cécile Chaminade, da war sie noch keine zehn Jahre alt, und mit elf erschienen zwei ihrer Mazurken für Klavier im Druck.

 

Mit 18 gab Cécile schließlich ihr erstes Konzert, zwei Jahre darauf trat sie in der berühmten Salle Pleyel in Paris auf. Ungefähr ab diesem Zeitpunkt wurden auch ihre Kompositionen immer beliebter. Eines zeichnet nämlich die Musik Cécile Chaminades vor allem anderen bis heute aus: sie gefällt sofort, beim allerersten Hören, ist aber niemals trivial.

Bald wurde sie aktives Mitglied der Société nationale de musique, in deren Konzerten einige ihrer Kompositionen aufgeführt wurden. 1891, da war sie 34 Jahre alt, erschien ihr erfolgreichstes Lied L’Anneau d’argent (Der Silberring) in einer Auflagenhöhe von beeindruckenden 200.000 Stück.

Nach früheren Konzertreisen durch Frankreich, die Schweiz, Belgien und Holland fand ihr englisches Debut schließlich 1892 statt. Dort, in England, wurde Cécile besonders große Verehrung entgegen gebracht. Sie spielte mehrmals für Queen Victoria, die sie sogar dazu aufforderte, einige Tage in Windsor Castle zu verbringen. Ihre häufig extravagante Kleidung wurde von den englischen Fans gerne imitiert.

Nun trat sie in den Ländern des Balkans und schließlich auch in den USA auf, man gründete Chaminade-Clubs und handelte mit Chaminade-Souvenirs.

 

Die Erfahrungen des 1. Weltkrieges haben Cécile schließlich verstummen lassen. 1914 übernahm sie die Leitung eines Krankenhauses für verwundete Soldaten, arbeitete dort hart und wurde letztendlich selbst krank. Zum Komponieren kam sie nur noch nachts. Und dann, nach dem Krieg, war ihre Art zu schreiben nicht „modern“ genug; ihre meist kurzen Klavier – und Salonstücke passten nicht mehr in die Zeit. Frankreich „klang“ nun anders, eine neue Generation mit neuen Ideen stand in den Startlöchern. Cécile Chaminade komponierte nur noch relativ wenig, hauptsächlich Klaviermusik. 1937 ließ sie sich in Monte Carlo nieder, wo sie 1944 einsam starb.

 

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(A. W.)