Die Burg Špilberk im mährischen Brünn beherbergte einst den berühmt-berüchtigten Offizier Maria Theresias, Franz Freiherr von der Trenck. Nicht umsonst wurde er in das am meisten gefürchtete Gefängnis der Habsburgermonarchie gesteckt: Trenck hatte vor und nach seiner Zeit als Pandurenoberster immer wieder Streitigkeiten mit seinen Vorgesetzten, wurde nicht selten handgreiflich gegenüber seinen Truppen, plünderte kirchliches Land und veruntreute eine Menge Geld.

Ob das Weihnachtsfest in Trencks Tagen in der Brünner Burg eine bedeutende Rolle spielte? Geschenke gab es damals ja nicht am 24.12., sondern am 6.12., zur Nikolausbescherung. Maria Theresia, die den verwegen Freiherrn begnadigte und somit vor der Hinrichtung rettete, verbrachte einen Großteil des 24. in der Kirche. Ob sie dort auch, nach Trencks Tod im Jahre 1749, für dessen Seelenheil im Jenseits betete?

 

 

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