Die Fuggerei in Augsburg ist die älteste, sich kontinuierlich in Benutzung befindliche Sozialsiedlung der Welt.
Sie wurde von 1514 bis 1523 im Auftrag der Brüder Ulrich, Georg und vor allem Jakob Fugger (dem Reichen) unter der Leitung des Baumeisters Thomas Krebs erbaut.
Die über fünfhundert Jahre alte „Stadt in der Stadt“ mit einer eigenen Mauer und mehreren Eingangstoren bietet gegenwärtig in 67 Häusern mit 142 Wohnungen rund 150 Bewohnern auf einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern eine Unterkunft. Die Jahreskaltmiete ist dabei seit der Gründung die gleiche geblieben: ein rheinischer Gulden – umgerechnet also 0,88 Euro.
Um auf die lange Warteliste für eine der Sozialwohnungen zu kommen, müssen jedoch verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Potentielle Mieter müssen unverschuldet in finanzielle Not geraten sein, dürfen keine Vorstrafen besitzen, müssen im Stadtgebiet Augsburgs als wohnhaft gemeldet sein und zudem dem katholischen Glauben angehören.
Bis heute verpflichten sich die Bewohner nämlich zu drei Gebeten täglich für ihren Stifter Jakob Fugger und dessen Familie und Nachkommen, denn bis heute verwaltet die Fuggersche Stiftung die Siedlung.