Hoch über dem Bodensee steht die Meersburg, auch Altes Schloss genannt, die das Stadtbild von Meersburg am nördlichen Bodensee prägt. Sie ist die älteste bewohnte Burg Deutschlands und sicher die bekannteste der Sehenswürdigkeiten in Meersburg. Obwohl sie bewohnt ist, können viele Räume der Burg besichtigt werden.

 

Geschichte der Meersburg

Über die Entstehung der Burg gibt es verschiedene Theorien u. a. die, dass der Merowinger König Dagobert I. sie im 7. Jahrhundert erbauen ließ. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Meersburg um 1200. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Bischöfe von Konstanz und wurde von ihnen als Sommerresidenz genutzt. Nachdem Bischof Hugo von Hohenlandenberg 1526 den Bischofssitz von Konstanz nach Meersburg verlegt hatte, residierten die Bischöfe bis zum Bau des Neuen Schlosses dauerhaft auf der Meersburg. Nach der Säkularisierung des Bistums Konstanz fiel die Burg 1803 an das Großherzogtum Baden.

Einige Jahrzehnte später kaufte Freiherr Joseph von Laßberg die vom Verfall bedrohte Burg. In den Jahren vor ihrem Tod lebte auch seine Schwägerin, die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), auf der Meersburg. Von Laßbergs Töchter verkauften die Burg 1878 an den Heraldiker und Altertumsforscher Carl Mayer von Mayerfels. Seit dieser Zeit befindet sich die Burg im Familienbesitz und ist als Museum zu besichtigen.

 

Burgmuseum

Der Rundgang durch das Burgmuseum führt durch über 35 eingerichtete Räume. Zu sehen sind beispielsweise die Burgküche, die Waffenschmiede, die Rüstkammer und die Burgkapelle. Ziemlich gruselig fand ist das Burgverlies: Es ist 9 Meter tief und die Gefangenen wurden an einem Seil durch das sogenannte „Angstloch“ hinuntergelassen. Bisweilen ließ man sie dort dann einfach verhungern. Besichtigen kann man auch das Schlaf- sowie das Arbeitszimmer von Annette von Droste-Hülshoff.

 

(D. F.)