1795 wurde, wie schon einmal andernorts erwähnt, das Conservatoire de Paris gegründet. Eines der Gründungsmitglieder war François Devienne (1759-1803).
Als Professor unterrichtete er eine Flöten-Klasse und prägte die Musik seiner Zeit ganz wesentlich. Ende der 1790er Jahre stand er auf dem Höhepunkt seiner solistischen und kompositorischen Laufbahn. Sehr virtuos spielte er Fagott und Flöte und komponierte Werke, die ein Höchstmaß an technischen Fähigkeiten forderten und mit denen er das Holzbläser-Repertoire wirklich nachhaltig erweiterte. Außerdem schrieb er 12 Opéras comiques, von denen manche zu den am häufigsten gespielten Bühnenwerken des ausgehenden 18. Jahrhunderts zählen, mehrere Sinfonien und sehr viel Kammermusik für unterschiedliche Besetzungen.
Viele seiner Kompositionen sind eng mit den historischen und politischen Ereignissen während der Französischen Revolution verknüpft. Hierzu gehören vor allem zahlreiche patriotische Hymnen und Lieder, die dazu bestimmt waren, bei öffentlichen Zeremonien gespielt zu werden.
Seine letzten Werke tragen durchaus auch schon frühromantische Züge.
Devienne wurde 44jährig in die psychiatrische Anstalt von Charenton eingeliefert, wo er einige Monate später verstarb. Wenig bis nichts findet man über die Hintergründe dieses Schicksals. Seine Lebensdaten ähneln denen Mozarts.
(A. W.)