Heute ist der 112. Geburtstag von Harald Genzmer.
Geboren wurde er am 9.Februar 1909 in der Nähe von Bremen und gehört zu den großen Unbekannten der Musikgeschichte.
In der Nachfolge von Paul Hindemith, dessen wichtigster Schüler er war, komponierte er eine große Anzahl Orchester-, Kammer-, und Chormusik; daneben auch Klavier- und Orgelmusik.
Ein besonderes Anliegen war ihm dabei die Laienmusik, weshalb in seinem Werk die Blockflöte eine überdurchschnittlich große Rolle spielt.
Aber auch die vielen, qualitativ meist hochwertigen Laienchöre in ganz Deutschland bediente er mit klangschöner, gut singbarer und höchstinteressanter Musik.
Er studierte bei Hindemith in Berlin und war dann Studienleiter an der Oper in Breslau. 1946 holte ihn Gustav Scheck als Stellvertretenden Direktor und Professor für Komposition an die neugegründete Freiburger Musikhochschule. Ab 1957 bis zu seiner Pensionierung lehrte er Musiktheorie und Komposition an der Musikhochschule München. Seine 3. Sinfonie für großes Orchester entstand 1983/86 als Auftragskomposition für die Münchner Philharmoniker und wurde im gleichen Jahr unter der Leitung von Sergiu Celibidache uraufgeführt.
Er experimentierte mit damals ungewöhnlichen Instrumenten wie Saxophon, Glasharfe und Trautonium.
Und – worauf alle nach dem Lesen der Überschrift natürlich warten – bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin erhielt er eine Bronzemedaille in der Kategorie Solo- und Chorgesang für sein Werk Der Läufer.
Im hohen Alter von 98 Jahren starb Harald Genzmer im Dezember 2007 in seiner Lieblingsstadt München.
Zu seinen Schülern zählen Barbara Heller, Robert Helmschrott, Rafael Frühbeck de Burgos und Berthold Hummel.
»Musik soll vital, kunstvoll und verständlich sein. Als praktikabel möge sie den Interpreten für sich gewinnen, als erfassbar sodann den Hörer« H.G.
(A.W.)