Der Fläming ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt, in der man eine der interessantesten Weihnachtsbäckereien der deutschen Küche finden kann – den Klemmkuchen. Ins Land gekommen ist er durch Siedler aus Flandern, die ab 1157 von Albrecht I. (auch: Albrecht der Bär) ins Land geholt wurden. Denn nach jahrelangem Kampf konnte er die ihm schon 1150 übertragene Mark Brandenburg militärisch befrieden und nachdem er sich am  3. Oktober 1157 das erste Mal zu Recht »Adelbertus Die gratia marchio in Brandenborch« [1] (Markgraf von Brandenburg) nennen konnte, begann er mit einer ambitionierten Ansiedlungspolitik, um die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Dabei waren die Siedler aus dem heutigen Holland und Flandern am wichtigsten für das Land, denn erst durch ihre Erfahrung im Deichbau konnten auch die Landstriche entlang von Elbe und Havel besiedelt werden.

 

Im Fläming finden sich auch bis heute ihre Bräuche und einer der schönsten ist sicher das Backen der Klemmkuchen. Dabei wird der Teig in ein »Klemmeisen« gefüllt und dann über offenem Feuer gebacken. Wobei das schwieriger ist als es klingt, denn die traditionellen Zangeneisen wiegen mehrere Kilo und müssen während des Backvorgang »geklemmt«, also zusammengedrückt, werden. Dafür wird man dann auch mit einem kunstvollen, wenn auch etwas flachen »Kuchen« belohnt, denn auf der Innenseite sind diese Klemmeisen aufwendig verziert.

Deshalb ist auch nicht nur dieser Kuchen ein Bestandteil der hier ansässigen Kultur, sondern auch die »Klemmeisen«. Das älteste Exemplar befindet sich im Heimatmuseum in Dahme und stammt aus dem Jahr 1571, doch können wir in diesem Museum noch rund 80 weitere aus allen Jahrhunderten bestaunen. Denn früher wurden sie von den ortsansässigen Schmieden hergestellt und jede Braut bekam ein eigenes Exemplar mit auf den Weg in ihre neue Familie.

 

 

[1] »Albrecht I.«; online Quelle: Wikipedia
TItelbild: CC4.0; © Museum im Mönchenkloster Jüterbog & Dietmar Fuhrmann; Link zur Lizenz